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Führung bedeutet nicht, allen zu gefallen

15. Oktober 2025

„Ich möchte, dass mein Team mich mag“, sagte eine Führungskraft im Coaching.
„Aber egal, was ich tue – irgendjemand ist immer unzufrieden. Und das macht mich fertig.“

Sie war engagiert, empathisch und wollte es gut machen – vielleicht ein bisschen zu gut.
Denn wer führen will und dabei versucht, es allen recht zu machen, verliert oft das Wichtigste: die eigene Klarheit.

 

Wenn das innere Team durcheinanderredet

Im Gespräch wurde schnell deutlich: In ihr wirkten mehrere innere Stimmen gleichzeitig.

  • Die Beliebte, die gemocht werden wollte.
  • Die Strenge, die auf Konsequenz pochte.
  • Und die Erschöpfte, die flüsterte: „Ich kann es nicht allen recht machen.“

 

Diese Stimmen rangen miteinander – und das zerriss sie innerlich.
Sie ist nicht die Einzige: Viele Führungspersonen erleben genau dieses Spannungsfeld zwischen Nähe und Klarheit, zwischen Verständnis und Verantwortung.

 

Das innere Team – ein Modell für Selbstführung

Der Psychologe Friedemann Schulz von Thun beschreibt dieses innere Ringen mit dem Konzept des „Inneren Teams“.

In uns sprechen verschiedene Persönlichkeitsanteile – mal laut, mal leise.
Jede Stimme steht für ein Bedürfnis, einen Wert oder eine Erfahrung.
Wenn sie miteinander im Konflikt stehen, verlieren wir Orientierung.

Die Lösung liegt nicht darin, eine Stimme zum Schweigen zu bringen.
Sondern sie anzuhören, zu verstehen und zu führen – wie eine gute Teamleiterin ihr Team.

 

Wie du dein inneres Team führen kannst

Wenn du spürst, dass du innerlich zerrissen bist, halte inne.
Stell dir vor, du sitzt mit deinem inneren Team an einem Tisch.

  • Wer ist dabei? Vielleicht die Beliebte, die Strenge, die Fürsorgliche, die Zweifelnde.
  • Was wollen sie? Jede meint es gut mit dir – nur auf unterschiedliche Weise.
  • Welche darf heute lauter sein? Und welche darf sich zurücklehnen?

 

So entsteht innere Klarheit – nicht, weil alle Stimmen jubeln, sondern weil sie gehört werden und du bewusst entscheidest, welche Richtung du gehst.

 

Führung heisst, dir selbst treu zu bleiben

Einige Wochen später erzählte mir die Führungskraft: „Ich habe gemerkt, dass die Beliebte in mir immer noch laut ist. Aber diesmal habe ich ihr erklärt, dass Klarheit auch Fürsorge ist. Und ich war ruhig – auch als nicht alle im Team begeistert waren.“

Genau das ist innere Führung: Nicht jede Stimme zum Schweigen bringen, sondern ihnen zuhören – und dann selbstbewusst entscheiden, welche heute das Steuer übernimmt.

Denn Führung bedeutet nicht, allen zu gefallen.

Führung bedeutet, dir selbst treu zu bleiben, auch wenn es unbequem wird.

 

Dein nächster Schritt

Du erkennst dich in dieser inneren Zerrissenheit wieder?

In meinen Leadership-Intensivcoachings begleite ich dich dabei, dein inneres Team kennenzulernen – und Entscheidungen zu treffen, die wirklich zu dir passen.

 

Lust auf noch mehr Führung mit innerer Klarheit?

Wenn du lernen möchtest, wie du auch in fordernden Situationen präsent, souverän und wirksam kommunizierst, begleite ich dich gern auf diesem Weg – im massgeschneiderten Einzel-Coaching Kommunikation Quick Win oder Intensiv-Coaching Leadership Quick Win beleuchten wir deine ganz persönliche Fragestellung.

 

Ich freue mich auf deine Kontaktaufnahme und auf dich.

 

Herzlich,
Gabriela Heller