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Hürden im Führungsalltag meistern – Resilienz als Erfolgsfaktor

10. September 2024

Es gibt diese Wochen, die man am liebsten aus dem Kalender streichen würde. Gerade standen wir noch mit einem eingespielten Team von sechs motivierten Mitarbeitenden da, und plötzlich gerät alles ins Wanken: Eine überfällige Entlassung, zwei unerwartete Kündigungen – und das alles innerhalb weniger Wochen.

Als Führungsperson bedeutet das nicht nur organisatorische Herausforderungen, sondern auch emotionale Belastung. In solchen Momenten fragt man sich: Wie bleibt man handlungsfähig, wenn alles um einen herum auseinanderzufallen droht?

Genau hier spielt Resilienz eine entscheidende Rolle. Ich habe erneut gelernt, was es wirklich heisst, Hürden im Führungsalltag zu meistern – und wie Resilienz zum Erfolgsfaktor wird.

In den letzten Wochen geriet ich in einen Zustand, den ich unbedingt vermeiden wollte: Die Klarheit, die mir sonst so selbstverständlich ist, schwand und machte Chaos Platz. Statt Gelassenheit erfüllten mich Nervosität und Unruhe. Und anstelle der gewohnten Souveränität breiteten sich Zweifel aus.

Weshalb?


Drei langjährige Mitarbeiter verliessen unser Unternehmen, welches ich gemeinsam mit meinem Mann leite. Einem älteren Mitarbeiter mussten wir aufgrund anhaltend mangelnder Leistung und unsozialem Verhalten kündigen – dieser Schritt war schon längst überfällig. Aufgrund seiner unberechenbaren Reaktionen (Zusammenbruch vor Kunden und Mitarbeitenden) wurde er umgehend freigestellt.

Das «Überlebens-Karussell» begann sich zu drehen. Die Stellvertretung musste sichergestellt und eine neue Person rekrutiert werden. Wir hatten grosses Glück im Unglück und konnten kurze Zeit später einen Top-Nachfolger rekrutieren.

Nur einen Monat später, entschied sich ein Ü45-Mitarbeiter nach 27 Dienstjahren (und nach Auszahlung des Bonus und einer Sonderprämie), seine Zukunft nicht weiter in unserem Unternehmen zu verbringen. Er wolle nach dieser langen Zeit einmal etwas Neues wagen. Sein Ü28-Zögling brach nach der offiziellen Verkündung in Tränen aus und war danach kaum noch handlungsfähig. Es folgte Gespräch um Gespräch. Er liess uns über einige Wochen hinweg im Glauben, er hätte sich wieder gefangen und konzentriere sich nun auf die Geburt seiner Tochter. Nach vier Monaten – exakt einen Tag vor unseren Ferien –  überreichte er uns seine Kündigung mit der Begründung «ich bin nicht mehr glücklich im Job». Damit fiel das Austrittsdatum der beiden Verkaufsmitarbeiter exakt auf den gleichen Tag. Zufall? Ich denke nicht…

Damit noch nicht genug. Unsere Teilzeitmitarbeiterin versuchte unsere Notsituation für sich zu nutzen und forderte ausserplanmässig 10% mehr Lohn. Tja, welch «ver-rückte» Welt!

Die Rekrutierung lief auf Hochtouren. Kurz darauf konnten wir einen neuen Verkaufsmitarbeiter einstellen. Trotz seines grossen Selbstvertrauens stellte sich schnell heraus, dass er seine Fähigkeiten überschätzt hatte und sich in sämtlichen Belangen hoffnungslos überfordert fühlte. Nach nur drei Wochen und drei Krankheitstagen kam seine Kündigung in der Probezeit nicht ganz unerwartet.

 

Zurück auf Feld eins!

 

Ich muss gestehen: Diese Ereignisse haben mich kurzzeitig aus der Bahn geworfen. Quasi die zentrale Verkaufsbelegschaft auf einen Zeitpunkt hin zu ersetzen und dies unter den erschwerten Bedingungen des Fachkräftemangels, war heftig. Neben der emotionalen Achterbahnfahrt waren die damit einhergehenden administrativen, personellen und finanziellen Kosten enorm.

Was habe ich in dieser Phase erkannt? Statt am Unternehmen zu arbeiten, versinkt man im operativen Alltag. Es wird ein Überlebenskampf entfacht, in dem kurzfristige Planung die langfristige Vision ersetzt. Risiken und Chancen werden neu bewertet, während Flexibilität zum entscheidenden Faktor wird. Und Kreativität bleibt dabei komplett auf der Strecke.

 

Resilienz ist seit vielen Jahren zu meiner Lebensphilosophie geworden.

 

Dennoch habe ich zugelassen, dass mich die Anforderungen des Führungsalltags kurzzeitig aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Die spürbaren Konsequenzen waren: Flüchtigkeitsfehler, Zerstreutheit, Nervosität, Gereiztheit und Genervtheit.

Unangenehm UND menschlich – niemand ist vor Krisen geschützt. Die wichtige Frage ist jedoch, gelingt es mir, mich innert nützlicher Frist wieder «aufzurappeln»?

 

Deshalb griff ich in dieser Krisenzeit zurück auf meinen Ratgeber RESILIENZBOOSTER FÜR DEINEN (FÜHRUNGS-)ALLTAG. Die darin aufgeführten kraftvollen Tipps habe ich mir nochmals bewusst vor Augen geführt.

 

Welche der 12 Tipps haben mir geholfen, den Überblick zu behalten? Es sind die folgenden fünf:

🔍 Optimismus bewahren: Auch in schwierigen Situationen nach dem Positiven suchen.

🎯 Fokus auf Lösungen: Drei kreative Lösungsansätze für aktuelle Herausforderungen finden.

🌪  Flexibilität üben: Routinen ändern, um Anpassungsfähigkeit zu trainieren.

🧘‍♀️ Stressbewältigung: Regelmässige Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga.

💖 Selbstfürsorge: Zeit für Aktivitäten nehmen, die Freude bringen und Energie spenden.

 

Fazit: Die wirksamen «Resilienzbooster» waren erneut eine wertvolle Hilfe, um die Hürden des Führungsalltags zu meistern.
Sie navigierten mich durch meine Krise.

Übrigens: Die ausführliche Beschreibung der oben genannten Tipps und sieben weitere Tipps mit einfachen, wirksamen Übungen finden Sie im erwähnten Booklet RESILIENZBOOSTER FÜR DEINEN (FÜHRUNGS-)ALLTAG!

 

Unsere Unternehmenswelt dreht sich weiter. Die intensive Rekrutierungsphase ist abgeschlossen UND die intensive Einarbeitungsphase hat begonnen. Nun heisst es möglichst bald wieder etwas Stabilität und Ruhe einkehren zu lassen, um den Fokus weiterhin auf den nachhaltigen Erfolg unseres Unternehmens legen zu können.

 

Welche Hürden in Ihrem Führungsalltag meistern Sie aktuell? Welche hilfreichen Strategien nutzen Sie?

Schreiben Sie mir: gh@heller-coaching.ch – ich freue mich über Ihre Nachricht.

 

„In der Mitte von Schwierigkeiten, liegen die Möglichkeiten“    Albert Einstein

 

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, Herausforderungen auch als Chancen zu erkennen.

 

Ihre,

Gabriela Heller