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Selbstfürsorge – eine wichtige Sorge

11. Januar 2022

Lebensfreude und Leichtigkeit trotz oder gerade wegen der Tiefen in unserem Leben zu bewahren, ist nicht immer einfach. Gut für sich selbst zu sorgen, ist dabei ein wesentlicher Schritt. Und diese Fürsorge lohnt sich!

Die äusseren Umstände schränken uns nach wir vor ein und von unbeschwerten, fröhlichen Zeiten zu sprechen wäre schlicht gelogen. Wie also kann es uns gelingen, unsere Lebensfreude und Leichtigkeit aufrecht zu erhalten? Was können wir dafür tun?

Im Wörtchen ‚tun‘ liegt auch schon die einfache Antwort: Nämlich selbst aktiv werden!

Als Erstes können oder müssen wir gut für uns selbst sorgen. Wenn es uns gelingt, wirkt sich dies unmittelbar positiv auf unser direktes familiäres, berufliches, kollegiales Umfeld aus.

Insbesondere Führungspersonen sollten in erster Linie gut für sich selbst sorgen, damit sie als authentisches, empathisches Vorbild auch für andere Sorge tragen können.

Gunther Schmidt vom Milton Erickson Institut Heidelberg verwendete während meiner Weiterbildung dafür den Begriff «Altruistischer Egoismus». Nur wenn es mir selber gut geht, bin ich überhaupt in der Lage, für andere hilfreich zu sein.

Hier finden Sie fünf leicht umsetzbare Alltagstipps, um das neue Jahr mit etwas mehr Leichtigkeit und Zuversicht in Angriff zu nehmen.

1. Sich selbst ein Lächeln schenken

Hand aufs Herz, wann haben Sie sich selbst das letzte Mal ein Lächeln geschenkt? Sollte es schon ein Weilchen her sein, schenken Sie sich gleich eines 😊. Denn lächeln beeinflusst unsere Gefühle: Wer lächelt, fühlt sich glücklicher und umgekehrt.

Wussten Sie, dass Mund und Gehirn sich beim Lächeln gegenseitig beeinflussen? Der lachende Mund sendet Signale an das Gehirn, dass wir glücklich sind – und zwar unabhängig davon, ob wir uns tatsächlich so fühlen oder nur der Mund lächelt.

2. Wohlfühlmomente schaffen

Im Trubel des Alltags vergessen wir leider manchmal, uns selbst Freund/in zu sein. Für unser Wohlbefinden ist es jedoch wichtig, uns Gutes zu tun und unseren Energielevel realistisch einzuschätzen.

Versuchen Sie täglich darauf zu achten, wie viel Energie zur Verfügung steht und womit Sie allenfalls Ihre Batterien wieder aufladen können: Ein warmes Bad, Jogging, Yoga, ein Telefongespräch mit einem lieben Menschen, ein gutes Buch, Kuscheln mit dem Haustier uvm. Schenken Sie sich diese Zeit für sich selbst.

3. Frische Luft

Auch wenn es aktuell oft dunkel und teilweise nasskalt ist: Bewegung an der frischen Luft wirkt Wunder. Egal ob im Quartier, im Wald, über Felder und Wiesen… sich bewegen und frische Luft einatmen beruhigt den Geist und schenkt neue Energie. Sollte sich dann auch noch die Sonne zeigen, können wir zusätzlich ein bisschen vom lebenswichtigen Vitamin D tanken.

4. Alltagsmomente wahrnehmen

Viele Alltagsmomente sind auf den ersten Blick vielleicht eher unbedeutendend – sie sind es jedoch, die uns längerfristig glücklich, zufrieden und unser Leben lebenswert machen. Wie beispielsweise eine nette Geste einer unbekannten Person, einen Blick in die Natur, ein echtes Dankeschön.

Wenn wir achtsam unsere Wahrnehmung genau auf diese vermeintlich unbedeutenden Alltagsmomente richten, sensibilisieren wir uns auf unser Dasein im gegenwärtigen Moment.

5. Dankbarkeit kultivieren

Wofür bin ich dankbar? Diese Frage lädt uns zum Reflektieren ein.

Es gibt nämlich unzählige kleine aber kostbare Dinge, für die wir dankbar sein dürfen. Diese zu erkennen, kann uns helfen, unser eigenes Leben so zu schätzen, wie es gerade ist. Darauf zu fokussieren was da ist und was möglich ist, stimmt grundsätzlich positiv.

Das Führen eines «Dankbarkeits-Tagebuchs» ermöglicht uns, regelmässig Dinge, Erlebnisse, Situationen aus einer anderen (positiveren) Perspektive zu betrachten und festzuhalten. Dadurch werden Dankbarkeitsgefühle ausgelöst, die zu mehr Zufriedenheit führen. Probieren Sie es aus.

Und für alle, die allfällige Zweifel in Bezug auf egoistisches Verhalten haben. Ihnen sei gesagt:

«Selbstfürsorge ist niemals eine selbstsüchtige Handlung. Es ist einfach eine gute Verwaltung des einzigen Geschenks, das du für dich hast.»
Parker Palmer

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, dass wir uns der Fürsorge für uns selbst annehmen und deren Wichtigkeit erkennen.

Herzlich,

Ihre
Gabriela Heller