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Wieso Achtsamkeit uns weiterhilft

16. September 2021

Job, Familie, Hobbies, Haushalt, Krisensituation… oft sind wir gefordert, in unserem hektischen Alltag viele Dinge unter einen Hut zu bringen. Das löst oftmals Stress aus. Achtsamkeit kann helfen, Momente der Entspannung zu schaffen.

Es ist nichts Neues: Unser Alltag ist schnelllebig, hektisch und oftmals verplant. Zudem sind wir – je nach Rolle – mit unterschiedlichsten Erwartungen konfrontiert, denen wir gerecht werden wollen. Ich spreche in diesem Zusammenhang gerne von verschiedenen Hüten, die man sich aufsetzt.

 

Hüte jonglieren

Das Wechseln oder besser gesagt Jonglieren mit diversen Hüten kann leicht zu Multitasking führen. Kein Wunder also, dass dieser Zustand nur wenig mit Konzentration, Fokussierung und Ruhe zu tun hat.

Wenn man also mehrere Dinge gleichzeitig erledigt, ist es entsprechend schwierig, mit den Gedanken im gegenwärtigen Moment präsent zu sein. Die Gedanken springen einerseits von einer Aufgabe zur nächsten, andererseits in die Vergangenheit oder in die Zukunft. Dadurch lassen wir während eines Tages viele kleine, wertvolle Glücksmomente unbemerkt an uns vorüberziehen.

Kleine Alltagsmomente

Diese – auf den ersten Blick vielleicht eher unbedeutenden Momente – sind es jedoch, die uns längerfristig glücklich, zufrieden und unser Leben lebenswert machen. Wie beispielsweise ein unerwartetes Lächeln, ein gewährter Vortritt, Sonnenstrahlen auf der Haut, eine blühende Blume, ein echtes Dankeschön – es gibt unzählige Dinge, für die wir dankbar sein können.

Wenn wir Achtsamkeit gezielt üben, kann es uns gelingen, unsere Wahrnehmung genau auf diese kleinen Alltagsmomente zu richten. Wir sensibilisieren uns auf unser Dasein im gegenwärtigen Moment. Beispielsweise, indem wir wahrnehmen, wie sich unser Körper anfühlt, welche Gefühlslage vorherrscht, was wir denken etc.

Achtsamkeit bedeutet, genau diesen Moment bewusst wahrzunehmen und ihn zu geniessen. Daraus entsteht Dankbarkeit und Zufriedenheit.

Auswirkungen von Achtsamkeit

Durch täglich praktizierte Achtsamkeit stärken wir längerfristig unsere Ressourcen, um Herausforderungen gut zu begegnen. Achtsamkeit stärkt zudem unser seelisches Immunsystem. Resilienten Personen gelingt es besser, mit Lebenskrisen und Widrigkeiten umzugehen. Sie können sogar gestärkt daraus hervorgehen, ohne dauerhafte negative Folgen.

Zum Mitnehmen:

4 Tipps für mehr Achtsamkeit im Alltag


Tipp 1: Wahrnehmung

Kurze Entspannungspausen einplanen
Legen Sie öfter mal eine Pause ein. Kurzpausen sind wertvoll, um regelmässig den Kopf zu lüften und neue Energie zu tanken. Nehmen Sie Ihr aktuelles Dasein (Körper, Atmung, Gedanken, Gefühle etc.) wahr.
Übrigens: Diverse Apps eignen sich prima als Pausen-Erinnerungshilfe.

Tipp 2: Zur Ruhe kommen

Auf die Atmung konzentrieren
Die Atmung eignet sich wunderbar, um für einen Moment zur Ruhe zu kommen. Setzen Sie sich dazu mit geradem Rücken hin und beobachten Sie Ihren Atem, ohne ihn verändern zu wollen. Nehmen Sie die kühlere Luft beim Einatmen und die wärmere Luft beim Ausatmen wahr. Zählen Sie Ihre Atemzüge – dies fördert die Konzentration.
Übrigens: Einatmen aktiviert (mehr Sauerstoff im Gehirn), Ausatmen entspannt.

Tipp 3: Einen Gang zurückschalten

Tempo rausnehmen
Einfach und wirkungsvoll: Entschleunigen. Versuchen Sie z.B. auf dem Arbeitsweg mit dem Auto jeweils 5km/h unter der Höchstgeschwindigkeit zu fahren und beobachten Sie Ihre Sitzhaltung am Steuer. Oder legen Sie eine langsamere Gehgeschwindigkeit ein und nehmen wahr, wie sich Ihr Körper beim Gehen anfühlt. Auch beim Essen bietet sich Gelegenheit, sich ganz auf die Speisen im Teller zu konzentrieren – den Geschmack, Geruch, die Farbe etc. wahrzunehmen.

Tipp 4: Glücksbuch

Wertvolle Momente festhalten
Notieren Sie täglich in einem «Glücksbuch» drei wertvolle Momente (es dürfen auch mehr sein…), die Sie glücklich stimmten und für die Sie dankbar sind. Dadurch fördern Sie Ihre Sensibilisierung auf die kleinen Dinge und Ihre Lebenseinstellung wird positiv beeinflusst.

«Wer innehält, erhält innen Halt.» Laotse

In diesem Sinne wünsche ich uns allen viele achtsame Alltagsmomente.

Herzlich,

Ihre
Gabriela Heller