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4. Säule des Selbstwertgefühls (4/6)

16. Februar 2019

SELBSTBEHAUPTUNG

Fällt es Ihnen manchmal schwer, Ihre Meinung zu sagen, Ihre Gefühle auszudrücken oder auch einmal „Nein“ zu sagen? Kann es sein, dass Sie der Harmonie zuliebe nichts sagen? Oder trauen Sie sich erst gar nicht, sich in einer Gruppe zu Wort zu melden?

Der Grund dafür könnte in einer noch ausbaufähigen Selbstbehauptung liegen…

Fragen Sie sich bitte, welche Vorstellungen Sie mit dem Begriff Selbstbehauptung verbinden? Was bedeutet es für Sie persönlich, sich selbst zu behaupten? Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um darüber nachzudenken.

Was nicht gemeint ist

Sich selbstsicher zu behaupten bedeutet nicht, arrogant oder aggressiv aufzutreten, sich in einer Warteschlange nach vorne zu drängeln oder andere verbal zu überfahren. Es heisst auch nicht, auf die eigenen Rechte zu pochen während einen die Rechte der anderen nicht interessieren oder sogar gleichgültig sind.

Was darunter zu verstehen ist

Vielmehr bedeutet Selbstbehauptung, für mich selbst einzustehen. Mich so zu geben, wie ich bin und andere mit Respekt zu behandeln. Es bedeutet, darauf zu verzichten, anderen etwas vorzumachen nur um gut dazustehen oder beliebt zu sein.

Selbstbehauptung leben bedeutet authentisch leben. Eigene Ambitionen verwirklichen, mich von den eigenen inneren Überzeugungen und Gefühlen leiten lassen, bei dem, was ich sage und tue. Fragen stellen ist ein weiterer Ausdruck der Selbstbehauptung.

Damit es mir gelingt, mich angemessen selbst zu behaupten, muss ich den jeweiligen Rahmen berücksichtigen. Die Situation ist entscheidend, welche Form angemessen ist. Wenn ich beispielsweise mit einem Kind am Boden spiele, verhalte ich mich anders als in einer geschäftlichen Besprechung. Es kann zudem bedeuten, dass ich in bestimmten Situationen eine eigenständige Idee einbringe oder ein Kompliment mache. In anderen Momenten jedoch höflich schweige oder nicht lächle bei einem geschmacklosen Witz. Ich bleibe mir selber treu und orientiere mich an der jeweiligen Realität.

Innere Überzeugung

Die echte Überzeugung und Bedeutung unserer Ideen und Wünsche ist Voraussetzung, damit wir uns selbstsicher behaupten können. Doch leider fehlt uns diese Gewissheit oft.

Weshalb ist das so?
Einige von uns lernten schon sehr früh, dass das, was andere wollen wichtiger ist, als das was wir uns selbst wünschen. Und in bestimmten Situationen hören wir noch heute diese kritische Stimme in uns, die sagt: Deine Meinung interessiert niemanden. Deine Wünsche sind unrealistische Hirngespinste. Sei bitte nett und pass dich an, damit man dich mag uvm. Kommen Ihnen diese Sätze bekannt vor?

Wenn ja, ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, etwas daran zu ändern.

Komfortzone verlassen

Zur Selbstbehauptung gehört auch die Bereitschaft, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen und sich zu bemühen, diese zu meistern. Fertigkeiten zu lernen, neue Kenntnisse zu erwerben und sich auf unbekanntes Terrain vorzuwagen – also die eigene Komfortzone zu verlassen – auch dies sind Elemente, an denen wir wachsen und uns behaupten können.

Wie alle der 6 Säulen von Nathaniel Brandon beeinflusst auch die 4. Säule unser Selbstwertgefühl entscheidend.

Ich lade Sie deshalb ein, mutig für sich selbst einzustehen und sage

  • Versuchen Sie nicht, eine Rolle zu spielen, sondern:
    Wagen Sie es, sich selbst zu sein!

  • Lösen Sie sich vom Anspruch auf Perfektion:
    Wagen Sie es, unperfekt zu sein!

Herzlich,

Ihre
Gabriela Heller

Weiterführende Links:
Selbstwertgefühl – Von innen stark
1. Säule: Bewusst leben
2. Säule: Sich selbst annehmen
3. Säule: Eigenverantwortlich leben
5. Säule: Zielgerichtet leben
6. Säule: Persönliche Integrität