SICH SELBST ANNEHMEN
Ich bin ok – du bist ok. Dieser Satz aus der Transaktionsanalyse bringt das Thema Selbstannahme auf den Punkt. Ich nehme mich selbst an, ich respektiere mich – genauso wie ich meine beste Freundin oder meinen besten Freund respektiere.
Im Kern bedeutet Selbstannahme, uns selbst wertzuschätzen, uns zu mögen und fair mit uns selbst zu sein. Das ist manchmal leichter gesagt als getan…
Um dies zu verdeutlichen, lade ich Sie zu einer gedanklichen Übung ein. Stellen Sie sich Ihre beste Freundin oder Ihren besten Freund vor. Wie pflegen Sie diese Freundschaft?
Angenommen, es geht ihr/ihm nicht gut, was machen Sie dann? Vermutlich schenken Sie Aufmerksamkeit, bieten Unterstützung an, zeigen Verständnis, sagen nette Dinge, respektieren und achten die Meinung, halten auch in schwierigen Zeiten zu ihr/ihm, machen sich nicht lustig, sind tolerant. Könnte das in etwas zutreffen?
Und nun stellen Sie sich bitte die Frage, wie Sie mit sich selbst umgehen, wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie einen Fehler gemacht haben. Wie klingt in einem solchen Fall Ihr innerer Monolog?
Wahrscheinlich werden Sie feststellen, dass Sie mit sich selbst ziemlich hart ins Gericht gehen, wenig tolerant und verständnisvoll reagieren und sehr kritische Äusserungen machen? Könnte das sein?
Oft kommt es vor, dass wir unsere Wut, unseren Schmerz oder unsere Angst ablehnen. Wir leugnen diese unangenehmen Gefühle und verdrängen sie. Wir mögen der Realität nicht ins Auge schauen und stehen uns damit selbst im Weg, denn wir können nur verändern, was wir auch akzeptieren.
Wenn ich mich weigere zu akzeptieren, dass ich manchmal unverantwortlich lebe – wie will ich dann lernen, verantwortlicher zu leben? Wenn ich verdränge, dass ich im Umgang mit Mitarbeitenden Probleme habe – wie kann ich diese angehen und aus der Welt schaffen?
Genauso verhält es sich mit unliebsamen Eigenschaften. Wenn ich mir einrede, dass ich sie nicht habe, fehlt die Basis für eine positive Veränderung. Ich kann keine Angst überwinden, deren Realität ich leugne.
Wie gelingt es, mich so anzunehmen, wie ich bin?
Wenn ich bereit bin, von jeder Emotion oder Verhaltensweise zu sagen „das bin ich“ ohne sie zu beschönigen, dann ist Selbstannahme gegeben. Mich selbst anzunehmen bedeutet, mich so zu respektieren wie ich bin – mit all meinen positiven und negativen Seiten.
Versuchen Sie, sich selbst wie Ihre beste Freundin oder Ihren besten Freund zu behandeln. Seien Sie nicht zu kritisch mit sich. Zeigen Sie Verständnis, wenn Sie einen Fehler gemacht haben. Loben Sie sich, wenn Sie etwas gut gemacht haben. Haben Sie Geduld mit sich, wenn etwas nicht sofort gelingt. Sprechen Sie sich Mut zu. Nehmen Sie sich sinnbildlich selber in den Arm und behandeln Sie sich fürsorglich.
Genauso wie Freundschaften mit anderen Menschen gehegt und gepflegt werden müssen, sollten Sie die Freundschaft mit sich selbst jeden Tag aufs Neue pflegen.
Erinnern Sie sich bitte an all die Dinge, die Sie bereits erreicht und geschafft haben in Ihrem Leben. Und denken Sie immer daran, wie einzigartig Sie sind:
ICH BIN OK.
Ihre
Gabriela Heller
Weiterführende Links:
Selbstwertgefühl – Von innen stark
1. Säule: Bewusst leben
3. Säule: Eigenverantwortlich leben
4. Säule: Selbstbehauptung
5. Säule: Zielgerichtet leben
6. Säule: Persönliche Integrität