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Stolpersteine im Führungsalltag

30. Oktober 2018

Kann es vorkommen, dass Sie sich in bestimmten Führungssituationen an Ihren eigenen Verhaltensweisen stören und selbstkritisch wie Sie sind, diese als ziemlich unangemessen empfinden? Gleichzeitig fühlen Sie sich jedoch machtlos, etwas daran zu ändern.

Obwohl Ihnen dieses unerwünschte Verhalten im Umgang mit Ihren Mitarbeitenden bewusst ist, stolpern Sie immer wieder in diese Falle?

Es könnte sich um Ihre „inneren Antreiber“ handeln, die Ihnen bildlich gesprochen ein Bein stellen…

Innere Antreiber sind unbewusste, verinnerlichte Lebensregeln. Bilder und Vorstellungen, nach denen wir uns richten, die uns eben „antreiben“.

Sie entstehen aufgrund unserer Erfahrungen in unserer Ursprungsfamilie und sind prägend für unser Erwachsenendasein! Wie alles, so haben auch die inneren Antreiber zwei Seiten:

Einerseits ermöglichen sie es uns, unser Leben erfolgreich und verantwortungsvoll zu meistern. Andererseits haben wir sie so stark verinnerlicht, dass sie uns überhaupt nicht bewusst sind, sie aber unsere täglichen Entscheidungen und in der Summe den Verlauf unseres Lebens stark beeinflussen.

Als erster Schritt ist es deshalb hilfreich hinzuschauen und sich die eigenen vorherrschenden Antreiber bewusst zu machen.

Hier die 5 wichtigsten Antreiber:

„Sei perfekt!“
Dieser Antreiber verlangt Perfektionismus und Vollkommenheit – von einem selber aber auch von anderen. Es ist ein Aufruf zur Überexaktheit und bringt gleichzeitig Null-Toleranz mit sich.
Innere Überzeugungen sind: „Ich muss immer noch besser werden.“ oder „Ich bin noch nicht gut genug.“

„Mach schnell!“
Hier steht man unter Druck immer alles rasch und schnell erledigen zu müssen. Dauerndes Multitasking ist die innere Forderung.
Innere Überzeugungen sind: „Ich werde nie fertig damit.“ oder „Ich darf keine Zeit vergeuden.“

„Streng dich an!“
Für diesen Antreiber zählt nur Leistung und Fleiss. Nicht das Resultat, nur die Leistung zählt. Man hat Angst, sich gehen zu lassen und zu geniessen.
Innere Überzeugungen sind: „Ich muss mich noch mehr bemühen.“ oder „Ich muss es schaffen, mich zusammenreissen.“

„Mach es allen recht!“
Die anderen zählen immer mehr als man selbst. ‚Bloss keinen Streit anzetteln!‘ ist die Devise. Man will friedlich und freundlich zu allen sein. Eigene Bedürfnisse werden nicht wahr- oder ernst genommen – das wäre zu egoistisch. Bei anderen ist man eine Weile beliebt, wird aber ausgenutzt und wenig respektiert.
Innere Überzeugungen sind: „Ich muss mich anpassen.“ oder „Ich muss nett sein.“

„Sei stark!“
Insbesondere Knaben und Männer haben diesen Antreiber mehrfach in ihrem Leben gehört oder vorgelebt bekommen. ‚Bloss kein Weichei sein!‘ ist das Motto. Man(n) will sich keine Blösse geben und keine Gefühle zulassen.
Innere Überzeugungen sind: „Ich darf keine Schwächen zeigen.“ oder „Ich darf keine Hilfe annehmen.“

 

Kommen Ihnen einer oder mehrere Sätze bekannt vor? Erkennen Sie Ihre inneren Antreiber bereits oder sind Sie sich noch unsicher?

Hier geht’s zum pdf-Selbsttest ANTREIBER-TEST

Dieser 1. Schritt des Erkennens geschieht auf der intellektuellen Ebene.

Der 2. Schritt ist das Anerkennen. Und dies geschieht auf der emotionalen Ebene. Mehr dazu in meinem nächsten Blog-Beitrag.

Viel Erfolg!